Erkennen, Benennen, Beenden

Sexualisierte Gewalt erkennen, benennen, beenden . act & protect®

„Lächel doch mal – dann bist du viel hüb­scher!“ „Du als Mann kannst das nicht.“ „Bist du schwul, oder was?“

Viele Menschen haben sol­che Bemerkungen schon ein­mal gehört oder sel­ber gesagt bekommen.

Deshalb ist es so wich­tig, dass wir wis­sen, wor­an wir unan­ge­mes­se­ne Bemerkungen und Handlungen erken­nen, um sie zu benen­nen, als das, was sie sind, und zu been­den. Prävention fängt auch bei uns selbst an. Individuell und als Kollektiv.

Nur wenn wir uns ehr­lich mit unse­ren blin­den Flecken beschäf­ti­gen, kön­nen wir ste­reo­ty­pe und sexua­li­sier­te Aspekte in Denken, Reden und Handeln ver­än­dern. 

WAS BEDEUTET DAS?

Wenn wir uns gegen sexua­li­sier­te Gewalt stel­len, ist es wich­tig, uns selbst als Person oder auch als Organisation zu reflek­tie­ren. 

Wie reden, schrei­ben, den­ken wir? Wo ver­fal­len wir in unbe­wusst in Vorurteile oder ste­reo­ty­pe oder micro­se­xis­ti­sche Formen?

Indem wir all­täg­li­che Einstellungen kri­tisch prü­fen und posi­tiv wei­ter­ent­wi­ckeln, bau­en wir pro­ak­tiv Vorurteile, nor­ma­ti­ve Bilder und sexua­li­sier­te Sprache ab. Und gestal­ten ein wert­schät­zen­des Miteinander und einen Code of Conduct.

WARUM IST DAS WICHTIG?

💡 Alltagssexismus oder Stereotype wer­den häu­fig gar nicht als sexua­li­sier­te Gewalttaten wahr­ge­nom­men oder verharmlost.

💡 Sexualisierte Gewalt ist ein Stück weit auch inter­pre­ta­ti­ons­ab­hän­gig. „Die Unterbestimmtheit des Begriffs Sexismus führt zu oft gegen­sätz­li­chen Verständnissen des­sen, was Sexismus ist, was nicht und wo die Grenze verläuft.“

💡 Doch bei vie­len Taten ist ein­deu­tig, dass abwer­ten­de Worte und über­grif­fi­ge Taten auf­ge­drängt oder auf­ge­zwun­gen wur­den, und dass kei­ne beid­sei­ti­ge Zustimmung vorliegt.

💡 Nicht jede Tat es straf­bar, doch jede Tat ist falsch.

SEXUALISIERTE GEWALT IST KEIN EINZELFALL

Dennoch kom­men Sexismus, Sexualisierung und Stereotype in jedem Umfeld vor – und zwar nicht als Einzelfall, son­dern als Massenphänomen. Frauen, Männer, Kinder, Cis-Frauen/-Mädchen, Trans*-, Inter- und nicht-binä­re Menschen sind Opfer und Täter*innen.

Zudem tritt sexua­li­sier­te Gewalt häu­fig zusam­men mit ande­ren Formen von Diskriminierung auf. Besonders mit Homophobie, Rassismus oder Ableismus.

Dann beein­flus­sen und bedin­gen sich ver­schie­de­ne Diskriminierungsmerkmale wech­sel­sei­tig und ver­stär­ken sich in ihrer Wirkung und Gefährdung. Denn jede Art der ein­zel­nen oder mehr­fa­chen Diskriminierung wirkt, wer­tet ab und verletzt!

Die gesell­schaft­li­chen Wahrnehmungsfilter für sexua­li­siert Gewalt sind an vie­len Stellen den­noch viel zu gering. Dabei ver­letz sie und hin­ter­lässt Spuren – unmit­tel­bar, mit­tel­bar und nach­hal­tig. 

SEXUALISIERTE GEWALT MACHT KRANK

Und zwar Betroffene, Familien, Teams, Organisationen und Gesellschaften. Sie ver­gif­tet Atmosphären und sozia­le Beziehungen – ana­log und digi­tal. Sie demo­ti­viert, ängs­tigt, trau­ma­ti­siert und erzeugt mas­si­ve psy­chi­sche und phy­si­sche Symptome. Dennoch feh­len an vie­len Stellen wirk­sa­me prä­ven­ti­ve Maßnahmen, funk­tio­nie­ren­de Beschwerdestrukturen, Sanktionen und das Umsetzen der gesetz­li­chen Schutzpflicht.

Lasst uns dar­über reden, wie wir gemein­sam durch Aufklärung und Prävention mehr Sicherheit und Wertschätzung im Miteinander gestal­ten. Überall.

© by Verena Arps-Roelle

HILFEPORTALE

Bist Du sel­ber betrof­fen von sexua­li­sier­ter Gewalt? Kennst Du jeman­den, der von sexua­li­sier­ter Gewalt betrof­fen ist? Oder befürch­test Du, sel­ber gewalt­tä­tig zu sein oder zu werden?

Dann fin­dest Du hier kom­pe­ten­te, anony­me und kos­ten­freie Beratung:

HILFETELEFON
08000 116 016 und www​.hil​fe​te​le​fon​.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www​.maen​ner​hil​fe​te​le​fon​.de

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES

0800 546 546 5 und www​.anti​dis​kri​mi​nie​rungs​stel​le​.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www​.kein​-tae​ter​-wer​den​.de

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