Crashkurs (Alltags)Sexismus

Ein Crashkurs zum Thema sexua­li­sier­te Gewalt, ins­be­son­de­re (Alltags)Sexismus:

Sexualisierte Gewalt ist ein gesamt­ge­sell­schaft­li­ches Problem, das in allen Bereichen vor­kommt: in Familien, Partnerschaften, am Arbeitsplatz, in Bildungseinrichtungen, Vereinen oder im digi­ta­len Raum. Trotzdem wird das Thema oft ver­drängt oder tabui­siert – häu­fig aus Unsicherheit oder Unwissenheit.

WAS BEDEUTET SEXUALISIERTE GEWALT?

Sexualisierte Gewalt umfasst jede Form von Gewalt, bei der Sexualität oder geschlechts­spe­zi­fi­sche Merkmale als Mittel zur Demütigung, Kontrolle oder Machtausübung ein­ge­setzt wer­den. Es geht dabei nicht aus­schließ­lich um Sexualität oder Lust, son­dern vor allem um Macht.

Die Bandbreite reicht von Bemerkungen, Berührungen und Nötigung bis zu Vergewaltigung. Auch digi­ta­le Gewalt gehört dazu.

Jede und jeder kann betrof­fen sein.
Und jede und jeder kann Täter*in sein.

Besonders häu­fig betrof­fen sind Frauen, mar­gi­na­li­sier­te Gruppen und die LGBTQIA+ Community.

Besonders häu­fig sind Männer die Täter.

WARUM IST ES EIN TABU?

Viele Betroffene und Zeuginnen schwei­gen aus Angst, nicht ernst genom­men zu wer­den, weil sie sich schä­men oder Sorge vor den Konsequenzen haben.

Besonders pro­ble­ma­tisch ist zudem die gesell­schaft­li­che Tendenz zur Schuldumkehr: Statt die Verantwortung bei den Täter*innen zu suchen, wird oft das Verhalten der Betroffenen hinterfragt.

Hinzu kom­men die schwie­ri­gen Bedingungen für die Anzeigeerstattung und die oft retrau­ma­ti­sie­ren­den juris­ti­schen Prozesse, die vie­le Betroffene davon abhal­ten, recht­li­che Schritte zu unternehmen.

WELCHE FOLGEN GIBT ES?

Die psy­chi­schen, phy­si­schen und sozia­len Folgen sexua­li­sier­ter Gewalt sind oft tief­grei­fend und lang­an­hal­tend. Betroffene lei­den unter Ängsten, Schlafstörungen, Depressionen, post­trau­ma­ti­schen Belastungsstörungen, Erkrankungen, Beziehungsproblemen, Schwierigkeiten im Berufsleben, und vie­lem mehr.

WAS KÖNNEN WIR TUN?

💪 Aufklären und Sensibilisieren: Aufklärung ist die effek­tivs­te Prävention – wirk­sa­mer als jede Intervention.

💪 Hinschauen und Zuhören: Es ist wich­tig, aktiv zu wer­den, Unterstützung anzu­bie­ten und zu zei­gen: „Ich glau­be dir.“

💪 Grenzen wah­ren und respek­tie­ren: „Nein“ muss immer respek­tiert wer­den – und auch ein „Vielleicht“ ist kein „Ja“.

💪 Strukturen schaf­fen: Schaffung von Schutzkonzepten, kla­ren Ansprechstellen und einem Bewusstsein für Täter*innenstrategien.

💪 Schwarmintelligenz nut­zen: Vernetzung, gemein­sa­mes Üben von Reaktionen und gegen­sei­ti­ges Empowern.

💪 Allies sein: Männer kön­nen eine wich­ti­ge Rolle dabei spie­len, Frauen zu unter­stüt­zen – und das sehr effektiv!

Sexualisierte Gewalt ist kein indi­vi­du­el­les Problem, son­dern ein struk­tu­rel­les. Wer Verantwortung über­nimmt als Einzelperson, Führungskraft oder Institution, trägt dazu bei, dass wir Hashtag#GemeinsamMehrBewegen

Ladet das PDF Crash Kurs Sexismus . act & pro­tect® ger­ne run­ter und teilt es, damit mög­lichst vie­le Menschen davon profitieren.

© by Verena Arps-Roelle

HILFEPORTALE

Bist Du sel­ber betrof­fen von sexua­li­sier­ter Gewalt? Kennst Du jeman­den, der von sexua­li­sier­ter Gewalt betrof­fen ist? Oder befürch­test Du, sel­ber gewalt­tä­tig zu sein oder zu werden?

Dann fin­dest Du hier kom­pe­ten­te, anony­me und zumeist kos­ten­freie Beratung:

HILFETELEFON

116 016 und www​.hil​fe​te​le​fon​.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN

0800 123 990 0 und www​.maen​ner​hil​fe​te​le​fon​.de

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES

0800 546 546 5 und www​.anti​dis​kri​mi​nie​rungs​stel​le​.de

TATGENEIGTE PERSONEN

www​.kein​-tae​ter​-wer​den​.de

HOTLINE DES BUNDES FÜR TATGENEIGTE PERSONEN

0800 7022240

KEIN TÄTER WERDEN

www​.kein​-tae​ter​-wer​den​.de

MÄNNER CONTRA GEWALT E.V.

www​.maen​ner​-con​tra​-gewalt​.de

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