Was bedeutet es ein “echter” Mann zu sein? Oder eine „echte“ Frau?
Gibt es auch „unechte“ Menschen?
Geschlechternormen sind nach wie vor ein kontrovers diskutiertes Thema, das noch lange nicht ausdiskutiert ist. Denn auch wenn wir uns von Normativen lösen und als Gesellschaft toleranter werden, sind stereotype Verhaltensmuster und -erwartungen tief verwurzelt:
Der maskuline Mann, der stark, mutig, erfolgreich und dominant ist. ⁉️
Die feminine Frau, die unterordnend, liebevoll und verfügbar ist.⁉️
Die schwule Person, die oberflächlich, emotional und dramatisierend ist.⁉️
WAS PASSIERT, WENN WIR STEREOTYPE STÄRKEN?
Wenn wir erwarten, dass ein „richtiger“ Mann nicht weint, Risiken eingeht, viel Geld verdient, sich mit Staussymbolen umgibt, eine ihn bewundernde und bis zur Selbstaufgabe unterstützende Frau hat, sich vor nichts und niemandem fürchtet und emotional Unverletzbar ist?
Das kann zu verzerrter Vorstellung von Männlichkeit führen, die als „toxische Männlichkeit“ beschrieben wird.
☠️ Diese Hypermaskulinität basiert auch auf dem Glauben, dass „richtige“ Männer vom Aussterben bedroht sind. Dass sich die Welt nur zum Schlechten verändert, zwischenmenschlich unsicherer wird und besonders Männer sich ungewollt anpassen müssen.
☠️ Um das zu verhindern, halten manche Menschen an überholten und sich negativ auswirkenden Stereotypen fest. Denn das, was wir kennen – auch wenn es nicht gut für uns ist – scheint sicherer als Veränderung.
☠️ Das wird am Beispiel der paradoxem Evolution des Stereotyps des maskulinen Mannes sichtbar: je mehr Männer sich vom Ideal des „harten Kerls“ entfernen, desto mehr klammern sich andere an die althergebrachten Stereotype.
STEREOTYPE MACHEN DRUCK
… und viele Menschen krank.
Denn das Erfüllen dieser beruht oft auf Verunsicherung und der Sicherstellung, eine anerkannte und gelobte Identität zu präsentieren.
So werden häufig sich bedingende Situationen und Atmosphären geschaffen, die einschränkend und/oder blockierend, verurteilend, sexistisch oder in anderen Aspekten diskriminierend und schädigend sind.
Dies wiederum kann zu Geschlechterrollenkonflikten führen, zu seelischen und körperlichen Krankheiten.
Besonders Männer tendieren dazu, auf innere Konflikte mit Gewalt, Suchtverhalten und Selbstschädigung zu reagieren. In Deutschland suizidieren sich dreimal so viele Männer wie Frauen.*
WAS KÖNNEN WIR TUN?
Ich finde es wichtig zu hinterfragen, was es bedeutet einer Rolle zu entsprechen:
✋Was macht Rollen aus – gesellschaftlich, unternehmerisch und persönlich?
✋Wie füllen wir Rollen – konstruktiv oder destruktiv?
✋Welche Rollen wollen wir einnehmen oder neu gestalten?
💪Damit wir leben, wie es uns und unseren Lebensumständen entspricht. Ohne uns zu verbiegen, uns zu verändern oder uns exzessiv anpassen zu müssen.
Um Vorbilder zu sein und positive sowie konstruktive Rollen zu kreieren und zu unterstützen.💪
© by Verena Arps-Roelle
HILFEPORTALE
Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?
Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:
HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de
HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de
ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES
0800 546 546 5 und www.antidiskriminierungsstelle.de
TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de