
Die Digitale Währung von Missbrauch
Die Künstlerin Charlene Lehrbass sagt: „Mein Plakat handelt um Sexualisierte Gewalt im Internet. Es soll Eltern davor warnen, ihre Kinder frei zugänglich und sichtbar im Internet zu zeigen.“
Die Künstlerin Charlene Lehrbass sagt: „Mein Plakat handelt um Sexualisierte Gewalt im Internet. Es soll Eltern davor warnen, ihre Kinder frei zugänglich und sichtbar im Internet zu zeigen.“
“Skandal um pädophilen Schauspieler!“ Es handelt sich nicht um einen Skandal, Es handelt sich auch nicht um den Star kritisierten Begriff Kinderpornographie. Es geht um Kindesmissbrauch und Pädokriminialität.
WAS IST PASSIERT?
Schauspieler Florian Teichtmeister aus Österreich wird wegen des Besitzes von Kinderpornographie angeklagt. Teichtmeister hat seit 2008 über 58.000 Foto- und Filmdateien mit kinderpornographischen Material aus dem Darknet heruntergeladen und gespeichert.
ER ist geständig und kooperiert seit 2021 mit den Behörden, sagt sein Anwalt. Er wird sich im Prozess, der am 8. Februar beginnt, schuldig bekennen.
Teichtmeisters Anwalt Michael Rami sagt jedoch auch, dass dem Schauspieler “ein rein digitales Delikt vorzuwerfen“ ist, während er “keinerlei strafbare Handlungen gegen Menschen gesetzt“ hat.
Das hört sich für mich an wie eine Verhöhnung der Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch an. Wie eine Reduzierung der Tat. Wie eine verrückte Perspektive.
WER WUSSTE WAS?
Seit Herbst 2021 gab es Zeitungsberichte über einen Künstler. Die Branche wusste Bescheid, es war ein offenes Geheimnis, dass Teichtmeister dieser Künstler war. Seine Taten waren bekannt. Und viele gehen davon aus, dass sie das schon deutlich länger waren.
Jetzt sprechen alle über Teichtmeister, seine Taten und Beweggründe.
Doch wir müssen den Fokus auf die Betroffenen legen. Auf die Kinder, die Teichtmeister benutzt hat, um sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen.
Auch in Berlin wurden zum gleichen Zeitpunkt über 20 Wohnungen vom BKA inspiziert, in denen der Verdacht auf Missbrauchsmaterial von Kindern vorlag.
WAS IST MIT DEN KINDERN?
Hinter diesen Bildern und Filmen stehen reale Kinder. Solche Darstellungen werden durch sexuellen Missbrauch hergestellt.
Kinderpornographie dokumentiert einen häufig andauernden sexuellen Missbrauch von Kindern.
Die durch die unauslöschbare Verbreitung und Verfügbarkeit solcher Dateien zudem eine dauerhafte Viktimisierung erfahren.
Ihr Leben lang.
⚠️ Opfer und Überlebende willigen niemals freiwillig in solche Handlungen ein, auch wenn Täter*innen das zum Schutz behaupten.
⚠️ Solche Dateien enstehen durch Abhängigkeiten, Loyalitätsgefühle, Geheimnisauferlegung, Gewalt und Macht.
WAS KÖNNEN WIR TUN?
Die Bekämpfung von Kinderpornographie und sexualisierung von Kindern muss aufhören. Hilfe für die Opfer und Überlebenden muss verstärkt werden.
Diese müssen Sichtbarkeit, Stimme und Stärkung erhalten. Sie sind die, über die wir reden müssen. Sie sind die, die wir schützen müssen. Sie sind die, die sexuell missbraucht, traumatisiert, psychisch und physisch verletzt sind.
Wir können
💪 uns informieren
💪 aufklären
💪 Haltung zeigen
💪 bei Verdacht auf Missbrauch Unterstützung holen
💪 Missbrauch melden
💪 Täter*innen konfrontieren und Konsequenzen gestalten
Ihr könnt unsere Petition #MehrSchutzInWerbung auf Change.org unterschreiben, die sich gegen sexualisierte Gewalt in Werbung richtet. Auch solche Bilder werden pädokriminell missbraucht. Und sie prägen das Bild, was wir von Kindern und diese von sich selbst haben.
Ihr könnt unsere Petition für kindgerechte Verfahtren und Justiz auf Change.org mitzeichnen, damit Betroffene ein sicheres Verfahren erleben und den Schutz ihrer Rechte und Würde.
© by Verena Arps-Roelle
HILFEPORTALE
Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?
Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:
HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de
HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de
ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES
0800 546 546 5 und www.antidiskriminierungsstelle.de
TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de