Kinderschutz in Werbung

Kinderschutz in Werbung

act & protect fordert mehr Kinderschutz in Werbung mit unserer Petition #MehrSchutzInWerbung auf Chance.org.

 

WARUM?

Werbung und beworbene Produkte beschreiben, vermitteln und gestalten die Welt mit. Das beinhaltet Gefahren, Chancen und Verantwortung.
Minderjährige werden in werbenden Darstellungen häufig sexualisiert, objektifiziert und stereotyp repräsentiert.

Das zeigen Kampagnen für Mode, Spielzeug oder Events immer wieder – neulich bei Balenciaga, davor bei Zara und anderen Brands.

Solche normativen Kategorisierungen erfolgen unabhängig von sich wandelnden Gesellschaften und Kulturen.
So entsteht ein Missverhältnis in der Geschlechterdarstellung, ebenso wie unrealistische Normen und Vorbilder.

💡Sexistische, sexualisierte und stereotype Werbung zielt auf den schnellen Verkaufserfolg ab, sie will leicht zu verstehen sein und bedient sich eines einfachen Mittels.
Doch genau dies hat einen negativen Einfluss, besonders auf Heranwachsende und ihr Selbstbewusstsein, welches von Werbung und deren Aussagen stark beeinflusst wird.

 

WAS BEDEUTET DAS?

Ritualisierte Darstellungen verharren in Diskriminierungen und werden bestärkt durch:

✋ Bilder von traditionell verstandenen Geschlechterrollen und -kompetenzen
✋ Ignorieren vielfältiger Lebensentwürfe
✋ Perfektionsvermittlung und normative Stereotypen, auch in Bezug auf unnatürliche und ungesunde Körpermaße
✋ eindeutige Zweigeschlechtlichkeit

 

Minderjährige werden dennoch in Werbung häufig in erwachsenen Formen von Haltung und Ausdruck dargestellt.
Und häufig empfinden viele Menschen dies als normal.
Die sexualisierenden Merkmale zu identifizieren fällt nicht immer leicht.

Doch Kinder und Jugendliche benötigen, als Models und Konsument*innen, einen verstärkten ethischen und rechtlichen Schutz:

⛔️ vor Kommunikation mit sexuellem Inhalt
⛔️ vor sexualisierenden sowie stereotypen Darstellungen
⛔️ vor dem Missbrauch von werbenden Darstellungen, die geteilt und verändert werden (als Deep Fakes / Non Nudes)
⛔️ vor daraus folgenden psychophysischen Konsequenzen und Entwicklungseinflüssen

Dennoch ist Werbung mit Minderjährigen in Deutschland nicht umfassend gesetzlich geregelt. Im Gegensatz zu anderen Ländern, die entsprechende Gesetze erfolgreich
eingeführt haben.

Die Verpflichtung von Agenturen, Fotograf*innen und werbenden Unternehmen für kindgerechte, entfaltende und kindschützende Werbung ist daher dringend notwendig.

 

DESHALB FORDERN WIR

💪 das Verbot von diskriminierenden oder herabwürdigenden, sexistischen oder sexualisierten, stereotypen und grenzverletzenden Darstellungen in Werbemitteln mit Bildern und Darstellungen von Minderjährigen.
💪 verbindliche Standards und umfassend Schutzkonzepte für Werbungen mit Kindern/Jugendlichen und für Kinder/Jugendliche.

 

WAS KÖNNT IHR TUN?

Wenn auch Ihr Euch einsetzen möchte, unterschreibt die Petition auf Change.org für weiter gesetzliche Regelungen und umfassende Schutzkonzepte für Werbemaßnahmen mit Kindern und Jugendlichen an Bundesministerin Lisa Paus für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Bundesminister Hubertus Heil für Arbeit und Soziales,  Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger für Bildung und Forschung sowie Bundesminister Dr. Marco Buschmann der Justiz.

 

 

© by Verena Arps-Roelle

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES

0800 546 546 5 und  www.antidiskriminierungsstelle.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

Das Balenciaga Desaster

Das Balenciaga Desaster

Kinder, die mit Teddies im BDSM-Look posieren, umringt von Gerichtsdokumenten über Kinderpornografie. Das ist, beziehungsweise war die Frühjahrskampagne 2023 von Balenciaga

LUXUS AUF KOSTEN VON KINDERN

Was auch immer Balenciaga beabsichtigt hat – wenn sie sich darüber überhaupt Gedanken gemacht haben – diese Werbung sexualisiert Kinder und ist zutiefst unangemessen und geschmacklos. 
Und nicht nur das: für die Kinder besteht die Gefahr, dass diese Bilder im Darknet und auf kinderpornographischen Plattformen auftauchen. 
Aus einem Fotoshooting wir dann ein traumatisches Erlebnis mit weitreichenden Folgen.

WARUM IST DAS SO?

Ich sehe gefährdende und missbräuchliche Aspekte hierin:

⚠️ Situation während der Aufnahmen. Schutz während des Shootings vor Objektivierung und (emotionalem) Missbrauch

⚠️ Die Zielgruppe sind Erwachsene. Diese Bilder werden von Erwachsenen für Erwachsene gemacht. Und sie werden nicht aus Kinderaugen betrachtet, sondern aus Erwachsenenaugen.

⚠️ Die Wirkung solcher Bilder auf andere Kinder kann sexualisierte Blicke auf sich und andere stärken, dem Wunsch diesen zu entsprechen ohne die Folgen abzusehen und missbräuchliche sowie objektivierende Darstellungen als normal zu empfinden.

⚠️ Die Wirkung solcher Bilder auf pädophile Personen und potentielle Täter*innen.

⚠️ Die Nutzung solcher Bilder im Darknet als Non Nudes oder Deep Fakes.

Das führt mich wieder einmal zu der Frage „Wie kann es sein, dass solche Bilder entstehen?“

Solche Kampagnen sind von langer Hand und im Detail geplant. Nichts wird veröffentlich, ohne dass es umfassend geprüft wurde. 
Hat niemand im Unternehmen gesehen, dass diese Bilder unangemessen sind?
Weder die Creative Direction, Stylist*innen, Fotograf*innen, hoffentlich anwesende Eltern, Produktmanagement, Marketingverantwortliche? Niemand? 
Weil solche Bilder als Normal empfunden werden? Oder weil ein so großer Druck herrscht, sich Entscheidungen zu fügen? 

Kinder als Requisiten zu nutzen, als Blickfang und sie in solche Kampagnen zu bringen, auch wenn sie diese kognitiv vielleicht nicht verstehen, ist nicht nur gefährlich, sondern Kindeswohlgefährdung. 

Balenciaga hat dies eingesehen.
Die entsprechenden Bilder wurden mittlerweile von der Website und aus den sozialen Medien des Unternehmens gelöscht und zwei Entschuldigungen auf Instagram veröffentlicht. 

WAS KÖNNEN WIR TUN? 

✋ Wir können solche Bilder und Kampagnen begegnen, beim Deutschen Werberat melden. 
✋ Wir können die Bilder zur Diskussion stellen bei den Unternehmen, in Medien und auf Social Media.
✋ Wir können uns als Konsumenten weigern, solche Bilder zu tolerieren und die sie verbreitenden Unternehmen als Kund*innen zu unterstützen. 
✋ Fotograf*innen, Product Owner und Marketingmanager*innen können und sollten solche Bilder verhindern. Am besten, damit sie gar nicht erst entstehen.
✋ Wir können Aufklärung betreiben.

Denn wir als Erwachsene sind in der Pflicht, Kinder zu schützen.

 

 

© by Verena Arps-Roelle

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES

0800 546 546 5 und  www.antidiskriminierungsstelle.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner