Gewalt in Partnerschaften

Gewalt in Partnerschaften

Das Bundeskriminalamt stellte am Dienstag neue Zahlen zu Gewalt in Partnerschaften is 2022 vor. Und wer gehofft hatte, dass sie die letzten Studien (Stichwort Plan International Deutschland e.V.) ad absurdum führen, wird leider enttäuscht.

Partnerschaftsgewalt 2022 . act & protect®

Partnerschaftsgewalt 2022 . act & protect®

WAS BEDEUTET DAS KONKRET?

Die Anzeigen von Partnerschaftsgewalt in Deutschland nimmt rapide zu❗️
Im Jahr 2022 wurden laut einem Bericht der Tagesschau und Daten des BKA fast 10% mehr Fälle von Gewalt in Partnerschaften im Vergleich zum Vorjahr registriert.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Insgesamt wurden 157.550 Fälle dokumentiert, das bedeutet 432 Fälle pro Tag❗️
Besonders besorgniserregend ist der Anstieg um 20% bei Vergewaltigungen, sexuellen Nötigungen und sexuellen Übergriffen. Die Statistiken zeigen, dass etwa 80% der Betroffenen Frauen waren, während 78% der Tatverdächtigen Männer waren. Von den Tätern waren 40% Ex-Partner und 60% aktuelle Partner.

Gewalt in Partnerschaften ist kein isoliertes Phänomen❗️
Sondern ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem, dem wir uns gemeinsam stellen müssen, wenn wir erfolgreich gegen Gewalt eintreten wollen. Vielleicht sind die Zahlen gestiegen, einfach, weil mehr Fälle zur Anzeige gebracht werden. Das ist gut so. Und dennoch verändert dies nichts an der Höhe und der Alarmierung, die wir diesen Zahlen beimessen sollten.

WAS KÖNNEN WIR TUN?

💪 Entschlossen und konsequent gegen Gewalt vorgehen, denn es ist wichtig, dass Gewalttäter*innen zur Rechenschaft gezogen werden und angemessene Strafen erhalten.

💪 Strikte Kontrolle der Schutztrennung von Täter*innen und Betroffenen, denn Opferschutz und Sicherheit müssen oberste Priorität haben. Die konsequente Durchsetzung von Schutzmaßnahmen und die Überwachung ihrer Einhaltung sind entscheidend.

💪 Das Bewusstsein für Taten und Betroffene verändern, um von Scham und Schuldzuweisungen abzurücken und stattdessen Empathie und Unterstützung für die Opfer von Gewalt in Partnerschaften zu fördern.

💪 Das Schweigen brechen, damit Betroffene sich trauen, ihre Stimme zu erheben und Gewalttaten anzuzeigen. Eine Kultur des offenen Dialogs, in der Opfer ermutigt werden, sich Unterstützung suchen und sich nicht allein fühlen, ist von großer Bedeutung.

💪 Den Betroffenen Sicherheit geben, denn Opferschutz umfasst nicht nur den Schutz vor physischer Gewalt, sondern auch den Schutz vor sekundärer Viktimisierung. Betroffene müssen sich sicher fühlen und Unterstützung bei der Bewältigung der traumatischen Erfahrungen erhalten.

💪#GemeinsamMehrBewegen, denn es erfordert unser aller Engagement, um eine Kultur des Respekts und der Sicherheit zu schaffen – für eine Welt, in der Gewalt in Partnerschaften keine Toleranz, Ignoranz oder Akzeptanz findet.

Jede Stimme und jeder Beitrag zählt.

© by Verena Arps-Roelle

 

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES

0800 546 546 5 und  www.antidiskriminierungsstelle.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

Studie zu sexualisierter Gewalt

Studie zu sexualisierter Gewalt

Die “Viktimisierungsstudie Sachsen” des Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und der Hochschule Merseburg wirft ein weiteres Schlaglicht auf die weite Verbreitung von Gewalt in unserer Gesellschaft.

DIE KERNAUSSAGEN

🚫Sexuelle Belästigung
“Nahezu alle Befragten haben in ihrem Leben sexuelle Belästigung erlebt.
9 von 10 Frauen haben bereits mehrfach Hinterherpfeifen, aufdringliche Blicke, als unangemessen empfundene Sprüche und Ähnliches erlebt.”

💔Sexualisierte Gewalt
“Sexualisierte Gewalt” in Form von Zwang zu sexuellen Handlungen erlebten 30% der Studienteilnehmerinnen; den Versuch, sie zu sexuellen Handlungen zu zwingen, 51%. Die Täter waren fast ausschließlich Männer, der Tatort meist das eigene Wohnumfeld.”

🏠 Häusliche Gewalt
“45% der Befragten erfuhren häusliche Gewalt auf psychischer Ebene und 35% auf körperlicher Ebene. Die Mehrheit der Betroffenen war zur Tatzeit minderjährig.”

🚨 Partnerschaftsgewalt
“Partnerschaftsgewalt nimmt verschiedene Formen an, psychische Gewalt steht oft am Anfang der Gewalteskalation und begleitet körperliche und sexuelle Übergriffe. Etwa jede dritte Befragte hat partnerschaftlich körperliche und/oder sexuelle Übergriffe erfahren. Wenn Kinder in der Beziehung vorhanden sind, richtet sich in 50% der Fälle Gewalt auch gegen sie.”

🔎 Stalking
“40% der Studienteilnehmerinnen haben Erfahrung mit Stalking. In der Hälfte der Fälle war der Stalker der aktuelle oder ehemalige Partner.”

😰 Furcht vor Kriminalität
“Kriminalitätsfurcht ist unter anderem von eigener Betroffenheit beeinflusst. Diejenigen, die durch bestimmte Delikte viktimisiert wurden, schätzen die soziale und personale Bedrohung durch diese Delikte als höher ein. Zwei Drittel der Befragten verzichten auf bestimmte Aktivitäten aus Sorge um ihre Sicherheit.”

❤️‍🩹 Unterstützungsannahme
“Nur knapp ein Drittel der von Gewalt Betroffenen nimmt professionelle Hilfe in Anspruch. Hauptgründe gegen Hilfegesuche sind Scham und die Sorge, dass das Erlebte nicht geglaubt werde.”

⚖️ Anzeigenerstattung
“Die Anzeigequote liegt je nach Tat zwischen 4% und 13%. Hauptgründe für eine Anzeige sind der Wunsch, die Gewalt zu beenden und den*die Täter*in zu bestrafen. Demgegenüber zeigen Betroffene hauptsächlich wegen Scham sowie der Befürchtung, die Anzeige bewirke nichts, nicht an.”

Diese Zahlen verstärken meine Haltung, dass ein gesellschaftlicher Wandel kein KANN ist, sondern ein MUSS.

© by Verena Arps-Roelle

 

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