Der Mythos vom perfekten Opfer

Der Mythos vom perfekten Opfer

Das perfekte Opfer?
Gibt es nicht. Den Mythos davon jedoch sehr wohl.
Doch sexualisierte Diskriminierung und Gewalt können jede*n treffen.

Egal wo wir wohnen, wie wir leben, wie alt wir sind, wie wir erzogen wurden und mit welchen Menschen wir uns umgeben.
Ja, es gibt Situationen, Dynamiken und Strukturen, die Diskriminierung und Gewalt begünstigen.
Doch auch wenn wir alle diese Situationen, Dynamiken und Faktoren meiden, ist das noch lange keine Garantie, dass wir nicht dennoch Diskriminierung und Gewalt erleben müssen.

WARUM IST DAS WICHTIG?

Wir alle sind verletzlich.
Sexualisierte Gewalt und Diskriminierung betrifft nicht nur Frauen oder weiblich gelesene Personen. ALLE Menschen können gleichermaßen betroffen sein.
Und alle Betroffenen müssen ernst genommen werden – empathisch und sensibel.

🚨 Doch das ist leider nicht Standard. Oft kommt es zu Fehlreaktionen – von Freund*innen, Kolleg*innen, rechtlichen Organen, auf Social Media und in Medien:

“Warum warst du so spät alleine unterwegs❓”

“Du hast das doch provoziert❗️”

“Wenn du auch jeden so kokett anlächelst⁉️”

Diese Sätze verursachen nicht nur zusätzliches Leid für die Betroffenen. Solche Kommentare verhindern auch, dass Übergriffe angemessen angezeigt und verfolgt werden.
Denn das eigentliche Problem, die Tatperson, gerät dabei aus dem Fokus.

WARUM IST DAS SO?

💡Solche destruktiven Reaktionen bedienen einen Schutzmechanismus. Wenn Menschen sich einreden, dass die Opfer etwas falsch gemacht haben oder sich anders hätten verhalten müssen, verfallen sie der Illusion, dass ihnen selbst so etwas nicht passieren wird. Denn sie selbst würden niemals “spät alleine unterwegs” sein, etwas “provozieren” oder jemanden “kokett” anlächeln.

Doch selbst wenn wir unser Haus nicht mehr verlassen, garantiert dies keinen Schutz vor Gewalt!

WAS KÖNNEN WIR TUN?

Wir können aufhören, Betroffene zu beschuldigen, Taten zu verharmlosen oder durch eine erneute Abwertung der Betroffenen zu verstärken. Wir können aufhören, Betroffene ein zweites Mal zu Betroffenen zu machen und in eine Rechtfertigungsschleife zu bringen. Damit Betroffene nicht ein Selbstbild als Opferidentität entwickeln und so zum dritten Mal Betroffene werden.

Wir können unsere Worte bewusst wählen.
Anstatt zu sagen “Selbst Schuld! Warum bist du nicht einfach gegangen?!” können wir fragen: “Was hat dich dazu gebracht, zu bleiben?”

Und wir können noch mehr tun:
💪 Bewusstsein für Victim Blaiming schaffen.
💪 Empathie und Unterstützung zeigen.
💪 Verantwortung den Täter*innen zuschreiben und sie zur Verantwortung ziehen.
💪 Aufkläruen über Einvernehmlichkeit, Zustimmung, Grenzen, Vorurteile und Stereotypen.
💪 Zugang zu Ressourcen und Unterstützungen niedrigschwellig ansetzen.
💪 Betroffene schützen und konsequente Strafen für Täter*innen ermöglichen.

© by Verena Arps-Roelle

 

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES
0800 546 546 5 und  www.antidiskriminierungsstelle.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

HOTLINE DES BUNDES FÜR TATGENEIGTE PERSONEN
0800 7022240

Zivilcourage – Schau nicht weg, schau hin!

Zivilcourage – Schau nicht weg, schau hin!

Das Werk von Yen Vi Phan Ngoc macht auf mangelnde Zivilcourage in unserer Gesellschaft aufmerksam. Zu oft schauen wir egoistisch weg. Dabei sollten sich Menschen in Not unterstützen. Dabei geht es nicht darum, sich selbst in Gefahr zu bringen, sondern mit allen Mitteln die mensch hat, Anderen zu helfen.

Keine Gewalt gegen Kinder

Keine Gewalt gegen Kinder

Der Deutsche Kinderverein hat zu seinem 10jährigen Bestehen eine landesweite Kampagne gegen Gewalt an Kindern gestartet. Als Botschafterin des Vereins zeigen wir von act & protect® gerne Flagge mit dem mahnenden Symbol dieser schwarzen Fläche.

Auch Du kannst mit dem Tragen dieses T-Shirts ein solidarisches Erkennungszeichen für dein persönliches Nein zu Gewalt an Kindern.

Teilt Euer Foto azf der Landingpage des Deutschen Kindervereins und macht Euch damit öffentlich stark gegen jede Form von Gewalt. Mehr Infos gibt es hier:

www.deutscher-kinderverein.de

 

DENN KINDER BRAUCHEN SCHUTZ UND DIE KRAFT DER VIELEN!

✋ Alleine im Jahr 2020 wurden 14594 Fälle von Kindesmissbrauch als Hellziffer bei der Polizei registriert.

✋ Dazu kommen 1528 Anzeigen von sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen und Jugendlichen und 21.868 Fälle von Kinder- und Jugendpornografie.

✋ Etwa 73% der Anzeigen gelten betroffenen Mädchen und 27% betroffene Jungen.

✋ 87% der Taten in Familien werden von Tätern und 13% von Täterinnen begangen.

Seitdem sind die Fallzahlen explodiert – ebenso wie die Dunkelziffer.

Die Opfer leiden unter dem Erlebten. Häufig ein Leben lang. Denn Gewalt hinterlässt Spuren – körperlich und seelisch.

🤲 Prävention, frühe Hilfe und zugewandte, einfühlsame Reaktionen und wirksame Hilfsangebote haben erhebliche Auswirkungen darauf haben, wie gut ein betroffenes Kind oder ein*e betroffene*r Jugendliche*r diese Erfahrungen verarbeiten kann.

DEINE UNTERSTÜTZUNG ZÄHLT.

© by Verena Arps-Roelle

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NUMMER GEGEN KUMMER
116 117 und www.nummergegenkummer.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

Aufklärung ist Prävention

Aufklärung ist Prävention

Ob Privat oder im Business: Sexualisierte Gewalt zu erkennen ist manchmal schwierig. Häufig ist sie nicht körperlich sichtbar und fällt deshalb durch unser Raster.

Auch das Strafrecht ist diesbezüglich nicht eindeutig und umfänglich. Nicht alle Handlungen sexueller oder sexualisierter Gewalt sind verboten.

Ein strafbarer sexueller Missbrauch liegt bspw. dann vor, wenn eine Tatperson jemanden gezielt in sexueller Weise berührt oder sich berühren lässt – unabhängig ob unter oder über der Kleidung.*

Doch auch für nicht strafbares und dennoch grenzverletzendes Verhalten können Tatpersonen zur Verantwortung gezogen werden.
Beteuert eine Tatperson, sexualisieret Worte bspw. aus Versehen gesagt zu haben, ist dies zwar nicht strafbar, jedoch eine Grenzverletzung. Und wichtig, dass die Tatperson sich entschuldigt.

 

WORAN ERKENNEN WIR SEXUALISIERTE GEWALT?

💡 Indem wir hinsehen.
💡 Indem wir aufmerksam sind, wenn wir uns oder jemand anderes sich unwohl fühlt.
💡 Indem wir wahrnehmen, ob sich Menschen in unserer Umwelt stark verändern – Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters:
-> Vermeiden sie bestimmte Situationen oder Personen?
-> Werden sie ängstlich oder aggressiv?
-> Versuchen sie, sich so unauffällig wie möglich zu machen?

Viele Menschen, die Grenzverletzungen erleben, werden zudem krank – psychisch und physisch.

WAS KÖNNEN WIR TUN?

Jede Auffälligkeit kann andere Ursachen haben.
Immer ist es wichtig, die Personen vertrauensvoll anzusprechen.
Auch wenn uns das unangenehm ist – wir möchten nicht falsch verdächtigen, Konflikte schüren oder selber zu Betroffenen werden.

Dabei helfen uns folgende Aspekte der unterstützenden Kommunikation:
🤲 Individuelle Ansprache, je nach kognitiver und emotionaler Entwicklung sowie Lebenserfahrung
🤲 Angebot aussprechen über Probleme zu reden
🤲 Offenheit für andere Erklärungen
🤲 Offene Fragen stellen
🤲 Glauben schenken und Mut machen
🤲 Ruhig und überlegt Handeln ohne Druck
🤲 Unterstützung einholen durch Beratungsstellen
🤲 Erst Betroffene schützen, dann Tatpersonen (mit professioneller Hilfe) konfrontieren
🤲 Bei Gefahr die Polizei rufen

WAS HILFT KONKRET?

Reagieren – als Betroffene und Zeug*innen.
Strategien entwickeln und umsetzen, die sich gegen sexualisierte Gewalt einsetzen und für respektvolle und schützende Kulturen.
Das gilt für Familien, Unternehmen, Organisationen, Behörden, Hochschulen, Schulen, Kitas, Einrichtungen, Vereine und Gemeinden:

💪 Transparenz und Null Toleranz Kultur
💪 Aufklärung, (Re)Sensibilsierung und Weiterbildung
💪 Ergreifen präventiver Maßnahmen
💪 Erstellen von Schutzkonzepten
💪 Schaffen funktionierender Beschwerdestrukturen
💪 Gestalten sensibler Beurteilungsstrukturen
💪 schützende Maßnahmen für Betroffene
💪 Sanktionen für Tatpersonen

Aufklärung ist die beste Prävention: Erkenne es, benenne es, beende es.

© by Verena Arps-Roelle

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Männer als Opfer von Gewalt

Männer als Opfer von Gewalt

Ist Gewalt geschlechtsspezifisch? Beim Lesen von Medien- und Erfahrungsberichten kann dieser Eindruck entstehen. Männer als Opfer von Gewalt? Immer noch ein Tabu.

Bei häuslicher oder sexualisierter Gewalt denken viele zunächst an Frauen. Auch der größte Teil der angezeigten Straftaten bezieht sich auf Gewalt an Frauen. In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer sexualisierter und/oder häuslicher Gewalt.*

Doch ca. 19% der Menschen, die häusliche Gewalt in Deutschland anzeigen, sind Männer**. Britische Erhebungen sprechen sogar von 30%***. Und die Dunkelziffer ist deutlich höher.

 

WARUM SIND MÄNNLICHE OPFER OFT UNSICHTBAR?

Viele Männer gestehen sich nicht ein, Opfer von Gewalt zu sein. Und noch seltener vertrauen sie sich Anderen an oder suchen aktiv Hilfe.

Ein Mann, der Opfer von Gewalt ist?
Das passt nicht in das weit verbreitete Rollenbild unserer Gesellschaft. Die Betroffenen werden zu oft nicht ernst genommen. Die Tabuisierung, Angst und Scham machen es zudem schwierig, Unterstützung zu suchen und zu erhalten.

 

WAS BEDEUTET DAS FÜR UNS ALS GESELLSCHAFT?

✋Genau wie Frauen sind Männer und nichtbinäre Personen von psychologischer, physischer und körperlicher Gewalt betroffen.

✋Gewalt fängt nicht erst bei Schlägen an. Sie schließt Kontrolle, Demütigungen, Bedrohungen, Erpressungen, emotionalen Druck, Verbalattacken und sexuelle Übergriffe ebenso ein.

✋Bei jedem betroffenen Menschen sind die Folgen von Gewalt vielfältig und schwerwiegend – lebenslang.

Physische, psychische, psychosoziale und gesellschaftliche Konsequenzen sind:
→ Körperliche Verletzungen
→ Psychosomatische Symptome
→ Posttraumatische Belastungsstörungen
→ Schuld- und Schamgefühle
→ Vermindertes Selbstwertgefühl
→ Ängste
→ Depressionen
→ Essstörungen
→ Suchterkrankungen
→ Schlafstörungen
→ Konzentrationsstörungen
→ Selbstverletzendes Verhalten
→ Selbstmordgedanken
→ Sozialer Rückzug
→ Aggressionen
→ Vertrauensverlust
→ Arbeitsausfälle oder Arbeitsverlust

 

WAS KÖNNEN WIR AKTIV GEGEN GEWALT TUN?

Wir brauchen eine stärkere gesellschaftliche Wahrnehmung und Anerkennung jedweder Form von Gewalt. Wir brauchen einen transparenten gesellschaftlichen Diskurs. Wir brauchen das Engagement jedes Einzelnen.

Und wir brauchen das Wissen um Hilfe. Hilfe für Opfer und Täter*innen. Für jedes Alter und Geschlecht.

© by Verena Arps-Roelle

 

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