Incels – Suizid, Gewalt, Frauenhass

Incels – Suizid, Gewalt, Frauenhass

Kennt Ihr „Incels”? Nein, das ist keine neue Technologie. Sondern eine Szene von Frauenhassern.

 

FRAUENHASSER – IST DAS NICHT ÜBERTRIEBEN?

Nein, so platt es klingt, so richtig und sogar zu verharmlosend ist diese Bezeichnung. Incels steht für “involuntary celibates“ – unfreiwillig im Zölibat lebende Männer.

Sich selbst erleben Incels auf der Suche nach liebevollen Partnerinnen, die sie nicht finden. Dafür machen sie die eigene Unzulänglichkeit und Frauen verantwortlich und bestätigen sich und ihr Weltbild gegenseitig – voller Abwertung. Sie demütigen, beschimpfen und ermuntern zum Suizid.

Frauen sind Schuld an ihrem empfundenen Leid. Indem sie diese abwerten, werten sie sich auf. Frauen werden entmenschlicht.

Frauen sind angeblich

👩 eiskalt

👩‍🦱 hinterhältig

🧑 opportunistisch

👧 bösartig

👵 auf der Suche nach Partnern für sozialen Aufstieg

🧑‍🦱 angezogen von Psychopathen

🧑‍🦲 oberflächlich: nur „Chads“ (= attraktive Männer) bekommen Sex

👱 unehrlich

👩 verantwortlich für toxische Männlichkeit und Konkurrenz

 

INCELS WERDEN MEHR

⚠️ Hass erstreckt sich also auf den konstruierten Feind “Frau” und auf sich selbst.

⚠️ Sie sind damit für sich und Frauen eine Gefahr.

⚠️ Und für völlig Unbeteiligte.

Denn es wird deutlich, dass viele Attentäter Verbindungen zur Incel-Szene hatten ebenso wie rassistische und antisemitische Ansichten.

Und: Incels treffen einen Nerv der Manosphere. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sie an Bedeutung gewinnen. Und dabei in ihrer Tonalität immer rauer, hasserfüllter und toxischer werden.

 

WAS KÖNNEN WIR TUN?

💪 Überholte Männlichkeitsideale stoppen

💪 Aufklären über Mobbing, Sexismus und strukturelle Misogynie

💪 Feministische Bildung fördern

💪 Zuständigkeiten in Bundesregierung und Verfassungsschutz einrichten

💪 Incel Exit unterstützen, eine Hilfepattform für Aussteiger: https://www.reddit.com/r/IncelExit/

Solltet Ihr von Suizidgedanken betroffen sein, sucht bitte umgehend Hilfe. Unterstützung findet Ihr anonym, kostenfrei und rund um die Uhr bei der Telefonseelsorge:
(0800) 111 0 111 und (0800) 111 0 222

 

© by Verena Arps-Roelle

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES

0800 546 546 5 und  www.antidiskriminierungsstelle.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

Keine Gewalt gegen Kinder

Keine Gewalt gegen Kinder

Der Deutsche Kinderverein hat zu seinem 10jährigen Bestehen eine landesweite Kampagne gegen Gewalt an Kindern gestartet. Als Botschafterin des Vereins zeigen wir von act & protect® gerne Flagge mit dem mahnenden Symbol dieser schwarzen Fläche.

Auch Du kannst mit dem Tragen dieses T-Shirts ein solidarisches Erkennungszeichen für dein persönliches Nein zu Gewalt an Kindern.

Teilt Euer Foto azf der Landingpage des Deutschen Kindervereins und macht Euch damit öffentlich stark gegen jede Form von Gewalt. Mehr Infos gibt es hier:

www.deutscher-kinderverein.de

 

DENN KINDER BRAUCHEN SCHUTZ UND DIE KRAFT DER VIELEN!

✋ Alleine im Jahr 2020 wurden 14594 Fälle von Kindesmissbrauch als Hellziffer bei der Polizei registriert.

✋ Dazu kommen 1528 Anzeigen von sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen und Jugendlichen und 21.868 Fälle von Kinder- und Jugendpornografie.

✋ Etwa 73% der Anzeigen gelten betroffenen Mädchen und 27% betroffene Jungen.

✋ 87% der Taten in Familien werden von Tätern und 13% von Täterinnen begangen.

Seitdem sind die Fallzahlen explodiert – ebenso wie die Dunkelziffer.

Die Opfer leiden unter dem Erlebten. Häufig ein Leben lang. Denn Gewalt hinterlässt Spuren – körperlich und seelisch.

🤲 Prävention, frühe Hilfe und zugewandte, einfühlsame Reaktionen und wirksame Hilfsangebote haben erhebliche Auswirkungen darauf haben, wie gut ein betroffenes Kind oder ein*e betroffene*r Jugendliche*r diese Erfahrungen verarbeiten kann.

DEINE UNTERSTÜTZUNG ZÄHLT.

© by Verena Arps-Roelle

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

NUMMER GEGEN KUMMER
116 117 und www.nummergegenkummer.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

#1

Vor 15 Jahren habe ich, weiblich 44 Jahre, frisch aus der Ausbildung, einen neuen Job als Produktmanagerin für Fashion in einem europaweit agierenden Konzern angenommen. Ich war aufgeregt, enthusiastisch und mehr als motiviert. Die Crux war mein direkter Vorgesetzter, einer der Geschäftsführer, der sehr sexualisiert gedacht und gesprochen hat.

Mein Chef hat mich an einem meiner ersten Arbeitstage aufgefordert, vor meinen beiden mir ebenfalls vorgesetzten Kollegen und den stets männlichen Lieferanten, als Modell für zu begutachtende Kleidung zu dienen.

Und da stand ich dann.

Meistens in seinem Büro, mir gegenüber an der Wand ein überlebensgroßes Porträt von zwei Frauen, die oralen Sex miteinander haben. Mal in engen Kleidern, mal in Bikini, mal in T-Shirts und Jeans oder Hot Pants. Dann wurden die Kleidung und ich betrachtet:

„Also sexy ist das nicht!“

„Das liegt nicht am Schnitt, sie hat einen viel zu langen Oberkörper.“

„Oh, XS ist ihr zu klein. Scheiße! Können wir jemanden finden, der dünner ist?“ 

Es schnürte mir wortwörtlich die Luft ab und das pornographische Bild dazu überschritt meine professionelle Grenze um Längen. Doch das direkt zu thematisieren habe ich mich nicht getraut. Viele Kolleg*innen fanden es cool und waren der Meinung, dass ich zu den Glücklichen gehöre, die ins Büro des Chefs gehen und dieses Bild sehen dürfen.

Auf Augenhöhe mit meinen Kollegen fühlte ich mich nicht mehr. Ich konnte Ihnen nicht mehr unbefangen begegnen. Ich wandte mich an den zweiten Geschäftsführenden, mit dem ich die konstruktiven Bewerbungsgespräche hatte. Er verstand mich, kannte das Problem, konnte jedoch nichts ändern. Und scheute, so denke ich heute, die Konfrontation.

Doch ich konnte mich dem nicht länger aussetzen. Mit zitternden Knien und vielen Sorgen im Herzen habe ich fristlos gekündigt – nach 9 Monaten. Es war die richtige Entscheidung, doch sie hat viele negative Konsequenzen für mich gehabt. Finanziell, karrieretechnisch und emotional. Mein Selbstvertrauen als Arbeitnehmende und staatlich geprüfte Expertin war erschüttert.

Nach vielen Jahren des Aufarbeitens, der Reflektion und Weiterentwicklung habe ich mich heute , wieder gesundet, dem Thema verschrieben und die Initiative „act & protect® – GEGEN SEXUALISIERTE GEWALT“ und die „act & protect® Acadamy“ gegründet. Um gegen sexualisierte Gewalt vorzugehen. Auch und besonders im Business. 

WELCHE SEXUALISIERTE GEWALTTAT LIEGT VOR?

1. Inhaltliche sexualisierte Gewalt durch das pornographische Bild

2. verbale sexualisierte Gewalt durch die Aussagen des Vorgesetzten

3. Objektifizierung der Betroffenen als „Kleiderständer“

4. Bewertung und Abwertung der Betroffenen durch normative Körperbilder („sexy“, „zu dick“, etc.)

WELCHE TATSTRUKTUR LIEGT VOR?

1. Abhängigkeit der Betroffenen durch die Täter durch hierarchische Strukturen (Täter waren Vorgesetzte)

2. Unwissenheit der Betroffenen bzgl. der Unternehmensstrukturen und Kulturen (neuer Job)

3. Unerfahrenheit der Betroffenen durch geringe Berufserfahrung in einem großen Konzern

4. Tolerieren und Ignorieren der Taten durch Kolleg*innen, Ansprechpersonen und Geschäftsführende

5. Nicht-Konfrontation der Täter

6. Verankerung der Taten durch Duldung und Ignorieren in die Unternehmenskultur

7. Verweigerung von Unterstützung nach Meldung der Taten an die Geschäftsführung durch die Betroffene

8. „Friss oder Stirb“-Mentalität

Jede Tat und jedes Erleben ist einzigartig. Und doch sind sie keine Einzelfälle. Im Gegenteil. Unser Dank gilt allen Persönlichkeiten, die den Mut haben, ihre Geschichten zu berichten und sexualisierter Gewalt eine Stimme zu geben. Danke.

Aufklärung ist Prävention

Aufklärung ist Prävention

Ob Privat oder im Business: Sexualisierte Gewalt zu erkennen ist manchmal schwierig. Häufig ist sie nicht körperlich sichtbar und fällt deshalb durch unser Raster.

Auch das Strafrecht ist diesbezüglich nicht eindeutig und umfänglich. Nicht alle Handlungen sexueller oder sexualisierter Gewalt sind verboten.

Ein strafbarer sexueller Missbrauch liegt bspw. dann vor, wenn eine Tatperson jemanden gezielt in sexueller Weise berührt oder sich berühren lässt – unabhängig ob unter oder über der Kleidung.*

Doch auch für nicht strafbares und dennoch grenzverletzendes Verhalten können Tatpersonen zur Verantwortung gezogen werden.
Beteuert eine Tatperson, sexualisieret Worte bspw. aus Versehen gesagt zu haben, ist dies zwar nicht strafbar, jedoch eine Grenzverletzung. Und wichtig, dass die Tatperson sich entschuldigt.

 

WORAN ERKENNEN WIR SEXUALISIERTE GEWALT?

💡 Indem wir hinsehen.
💡 Indem wir aufmerksam sind, wenn wir uns oder jemand anderes sich unwohl fühlt.
💡 Indem wir wahrnehmen, ob sich Menschen in unserer Umwelt stark verändern – Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters:
-> Vermeiden sie bestimmte Situationen oder Personen?
-> Werden sie ängstlich oder aggressiv?
-> Versuchen sie, sich so unauffällig wie möglich zu machen?

Viele Menschen, die Grenzverletzungen erleben, werden zudem krank – psychisch und physisch.

WAS KÖNNEN WIR TUN?

Jede Auffälligkeit kann andere Ursachen haben.
Immer ist es wichtig, die Personen vertrauensvoll anzusprechen.
Auch wenn uns das unangenehm ist – wir möchten nicht falsch verdächtigen, Konflikte schüren oder selber zu Betroffenen werden.

Dabei helfen uns folgende Aspekte der unterstützenden Kommunikation:
🤲 Individuelle Ansprache, je nach kognitiver und emotionaler Entwicklung sowie Lebenserfahrung
🤲 Angebot aussprechen über Probleme zu reden
🤲 Offenheit für andere Erklärungen
🤲 Offene Fragen stellen
🤲 Glauben schenken und Mut machen
🤲 Ruhig und überlegt Handeln ohne Druck
🤲 Unterstützung einholen durch Beratungsstellen
🤲 Erst Betroffene schützen, dann Tatpersonen (mit professioneller Hilfe) konfrontieren
🤲 Bei Gefahr die Polizei rufen

WAS HILFT KONKRET?

Reagieren – als Betroffene und Zeug*innen.
Strategien entwickeln und umsetzen, die sich gegen sexualisierte Gewalt einsetzen und für respektvolle und schützende Kulturen.
Das gilt für Familien, Unternehmen, Organisationen, Behörden, Hochschulen, Schulen, Kitas, Einrichtungen, Vereine und Gemeinden:

💪 Transparenz und Null Toleranz Kultur
💪 Aufklärung, (Re)Sensibilsierung und Weiterbildung
💪 Ergreifen präventiver Maßnahmen
💪 Erstellen von Schutzkonzepten
💪 Schaffen funktionierender Beschwerdestrukturen
💪 Gestalten sensibler Beurteilungsstrukturen
💪 schützende Maßnahmen für Betroffene
💪 Sanktionen für Tatpersonen

Aufklärung ist die beste Prävention: Erkenne es, benenne es, beende es.

© by Verena Arps-Roelle

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de

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Männer als Opfer von Gewalt

Männer als Opfer von Gewalt

Ist Gewalt geschlechtsspezifisch? Beim Lesen von Medien- und Erfahrungsberichten kann dieser Eindruck entstehen. Männer als Opfer von Gewalt? Immer noch ein Tabu.

Bei häuslicher oder sexualisierter Gewalt denken viele zunächst an Frauen. Auch der größte Teil der angezeigten Straftaten bezieht sich auf Gewalt an Frauen. In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer sexualisierter und/oder häuslicher Gewalt.*

Doch ca. 19% der Menschen, die häusliche Gewalt in Deutschland anzeigen, sind Männer**. Britische Erhebungen sprechen sogar von 30%***. Und die Dunkelziffer ist deutlich höher.

 

WARUM SIND MÄNNLICHE OPFER OFT UNSICHTBAR?

Viele Männer gestehen sich nicht ein, Opfer von Gewalt zu sein. Und noch seltener vertrauen sie sich Anderen an oder suchen aktiv Hilfe.

Ein Mann, der Opfer von Gewalt ist?
Das passt nicht in das weit verbreitete Rollenbild unserer Gesellschaft. Die Betroffenen werden zu oft nicht ernst genommen. Die Tabuisierung, Angst und Scham machen es zudem schwierig, Unterstützung zu suchen und zu erhalten.

 

WAS BEDEUTET DAS FÜR UNS ALS GESELLSCHAFT?

✋Genau wie Frauen sind Männer und nichtbinäre Personen von psychologischer, physischer und körperlicher Gewalt betroffen.

✋Gewalt fängt nicht erst bei Schlägen an. Sie schließt Kontrolle, Demütigungen, Bedrohungen, Erpressungen, emotionalen Druck, Verbalattacken und sexuelle Übergriffe ebenso ein.

✋Bei jedem betroffenen Menschen sind die Folgen von Gewalt vielfältig und schwerwiegend – lebenslang.

Physische, psychische, psychosoziale und gesellschaftliche Konsequenzen sind:
→ Körperliche Verletzungen
→ Psychosomatische Symptome
→ Posttraumatische Belastungsstörungen
→ Schuld- und Schamgefühle
→ Vermindertes Selbstwertgefühl
→ Ängste
→ Depressionen
→ Essstörungen
→ Suchterkrankungen
→ Schlafstörungen
→ Konzentrationsstörungen
→ Selbstverletzendes Verhalten
→ Selbstmordgedanken
→ Sozialer Rückzug
→ Aggressionen
→ Vertrauensverlust
→ Arbeitsausfälle oder Arbeitsverlust

 

WAS KÖNNEN WIR AKTIV GEGEN GEWALT TUN?

Wir brauchen eine stärkere gesellschaftliche Wahrnehmung und Anerkennung jedweder Form von Gewalt. Wir brauchen einen transparenten gesellschaftlichen Diskurs. Wir brauchen das Engagement jedes Einzelnen.

Und wir brauchen das Wissen um Hilfe. Hilfe für Opfer und Täter*innen. Für jedes Alter und Geschlecht.

© by Verena Arps-Roelle

 

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