Aufklärung ist Prävention

Aufklärung ist Prävention

Ob Privat oder im Business: Sexualisierte Gewalt zu erkennen ist manchmal schwierig. Häufig ist sie nicht körperlich sichtbar und fällt deshalb durch unser Raster.

Auch das Strafrecht ist diesbezüglich nicht eindeutig und umfänglich. Nicht alle Handlungen sexueller oder sexualisierter Gewalt sind verboten.

Ein strafbarer sexueller Missbrauch liegt bspw. dann vor, wenn eine Tatperson jemanden gezielt in sexueller Weise berührt oder sich berühren lässt – unabhängig ob unter oder über der Kleidung.*

Doch auch für nicht strafbares und dennoch grenzverletzendes Verhalten können Tatpersonen zur Verantwortung gezogen werden.
Beteuert eine Tatperson, sexualisieret Worte bspw. aus Versehen gesagt zu haben, ist dies zwar nicht strafbar, jedoch eine Grenzverletzung. Und wichtig, dass die Tatperson sich entschuldigt.

 

WORAN ERKENNEN WIR SEXUALISIERTE GEWALT?

💡 Indem wir hinsehen.
💡 Indem wir aufmerksam sind, wenn wir uns oder jemand anderes sich unwohl fühlt.
💡 Indem wir wahrnehmen, ob sich Menschen in unserer Umwelt stark verändern – Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters:
-> Vermeiden sie bestimmte Situationen oder Personen?
-> Werden sie ängstlich oder aggressiv?
-> Versuchen sie, sich so unauffällig wie möglich zu machen?

Viele Menschen, die Grenzverletzungen erleben, werden zudem krank – psychisch und physisch.

WAS KÖNNEN WIR TUN?

Jede Auffälligkeit kann andere Ursachen haben.
Immer ist es wichtig, die Personen vertrauensvoll anzusprechen.
Auch wenn uns das unangenehm ist – wir möchten nicht falsch verdächtigen, Konflikte schüren oder selber zu Betroffenen werden.

Dabei helfen uns folgende Aspekte der unterstützenden Kommunikation:
🤲 Individuelle Ansprache, je nach kognitiver und emotionaler Entwicklung sowie Lebenserfahrung
🤲 Angebot aussprechen über Probleme zu reden
🤲 Offenheit für andere Erklärungen
🤲 Offene Fragen stellen
🤲 Glauben schenken und Mut machen
🤲 Ruhig und überlegt Handeln ohne Druck
🤲 Unterstützung einholen durch Beratungsstellen
🤲 Erst Betroffene schützen, dann Tatpersonen (mit professioneller Hilfe) konfrontieren
🤲 Bei Gefahr die Polizei rufen

WAS HILFT KONKRET?

Reagieren – als Betroffene und Zeug*innen.
Strategien entwickeln und umsetzen, die sich gegen sexualisierte Gewalt einsetzen und für respektvolle und schützende Kulturen.
Das gilt für Familien, Unternehmen, Organisationen, Behörden, Hochschulen, Schulen, Kitas, Einrichtungen, Vereine und Gemeinden:

💪 Transparenz und Null Toleranz Kultur
💪 Aufklärung, (Re)Sensibilsierung und Weiterbildung
💪 Ergreifen präventiver Maßnahmen
💪 Erstellen von Schutzkonzepten
💪 Schaffen funktionierender Beschwerdestrukturen
💪 Gestalten sensibler Beurteilungsstrukturen
💪 schützende Maßnahmen für Betroffene
💪 Sanktionen für Tatpersonen

Aufklärung ist die beste Prävention: Erkenne es, benenne es, beende es.

© by Verena Arps-Roelle

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

NUMMER GEGEN KUMMER
116 117 und www.nummergegenkummer.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

Prävention beginnt mit Dir

Prävention beginnt mit Dir

Prävention fängt bei uns an. Bei jedem und jeder Einzelnen. Warum? Weil es wichtig ist, uns selbst zu reflektieren, wenn wir uns gegen sexualisierte Gewalt stellen.

  • Wie rede, schreibe, denke ich?
  • Wo verfalle ich in meinen Einsstellungen und meiner Kommunikation unbewusst in Vorurteile?
  • An welchen Stellen nutze ich automatisierte stereotype oder microsexistische Formen?

SEXISMUS IST ALLTÄGLICH.

Und doch ist Sexismus als Aspekt sexualisierter Gewalt nicht harmlos.

„Kennst Du die Frau aus dem Marketing – die mit den großen Brüsten?“
„Du wurdest nur aufgrund deines Geschlechts bevorzugt.“
„So sind Männer nun mal.“
„Mit engen Hosen gefällst Du mir besser!“

Wie klingen diese Sätze? Was lösen Sie aus? Welche Reaktion folgt auf solche Kommentare?

Häufig gar keine.

Denn die Sorge vor einer Konfrontation oder negativen Konsequenzen ist groß. Ebenso wie die Sorge davor, Kationen falsch einzuschätzen, zu sensibel zu sein oder angegrien zu werden. Wenn wir solche Sätze als übergrig, sexistisch, diskriminierend und abwertend erleben, ist das richtig.

Und wir dürfen uns dagegen wehren. Indem wir nachfragen, wie das gemeint ist. Indem wir sagen, dass wir uns diskriminiert fühlen. Indem wir Unsere Gefühle mitteilen. Und in dem wir uns Hilfe und Unterstützung suchen. Damit auch andere Menschen ihr Denken, ihr Handeln und ihre Kommunikation reflektieren.

DAMIT GESTALTEN WIR AKTIVE PRÄVENTION.

Denn:

  •  Alltagssexismus wird häufig gar nicht als solcher wahrgenommen oder verharmlost.
  • Sexismus ist ein Stück weit auch interpretationsabhängig – für die Perspektive der Tatpersonen und die der Betroenen.
  • Wollen wir Sexismus als Phänomen jedoch (be)greifen, ist es wichtig, sich klarzumachen, dass Sexismus – und die Sensibilität für Sexismus – eine Frage der Deutung und Auslegung von Worten, Gesten, Taten und Bildern ist.
  • Dabei geht es nicht um fehlerlose Perfektion. Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaen. Und einen respektvolleren und wertschätzenderen Umgang mit uns selbst und mit anderen zu stärken. Durch unser eigenes Denken und Handeln sowie als Vorbild für andere.

Das hat verschieden Gründe. Die gesellschaftlichen Wahrnehmungsfilter für Sexismus sind an vielen Stellen noch viel zu gering. Dabei sind alltägliche und weniger oensive Eingrie in die Geschlechterwürde immer Verletzungen, die nachhaltig Spuren hinterlassen.

Machen wir blinde Flecken sichtbar. Und somit veränderbar. Nur wenn wir uns mit unseren blinden Flecken beschäftigen, können wir bewusst stereotype und sexualisierte Aspekte in unserem Denken, Reden und Handeln verändern. Indem wir Vorurteile abbauen und uns und andere selbstkritisch auf alltägliche Einstellungen prüfen.

Um uns zu resensibilieren. Und eine proaktiv sensible Kultur gegenüber sexualisierter Gewalt zu gestalten und zu fördern.

© by Verena Arps-Roelle

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

NUMMER GEGEN KUMMER
116 117 und www.nummergegenkummer.de

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