Sexismus in Unternehmen

Sexismus in Unternehmen

Sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz ist ein Problem für alle Mitarbeitenden und Unternehmen! Eines, das zu häufig belächelt, abgetan oder ignoriert wird. Obwohl die Auswirkungen massiv sind.

WAS IST SEXUALISIERTE GEWALT AM ARBEITSPLATZ?

Immer dann, wenn jemand

1. aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung benachteiligt wird, durch schlechtere Behandlung oder Bezahlung, geringere Karrierechancen oder Zugang zu Arbeitsplätzen oder Aufgaben.

2. ungewollten körperlichen Handlungen, unerwünschten Berührungen und sexuellen Angriffe ausgesetzt ist.

3. sexualisierte Herabwürdigung, Ausgrenzung oder Diskriminierung erlebt.

4. unerwünscht anzügliche Bilder, Kommentare und Inhalte sehen, hören oder lesen muss.

WAS PASSIERT DANN?

Belästigung, Diskriminierung, Übergriffe und Mobbing aufgrund von Geschlecht oder sexueller Orientierung, egal ob verbal, nonverbal oder körperlich, haben Folgen.
Für die Betroffenen sowohl psychisch, als auch körperlich: Scham, Wut, Angst, Schlafstörungen, sozialer Rückzug, Arbeitsplatzverlust, finanzielle Schwierigkeiten, Depressionen oder Suizidgedanken.

Und auch Unternehmen leiden massiv an den Folgen sexualisierter Gewalt und sich daraus entwickelndem Stress, Angstzuständen und emotionalen Belastungen der Mitarbeitenden. Dies zeigt sich durch:

✋ Negatives Image: Unternehmen, die keinen effektiven Schutz gegen sexualisierte Gewalt bieten, erhalten einen schlechten Ruf. Dies kann Kund*innen, Partner*innen und Investoren abschrecken und sich negativ auf das Branding auswirken.

✋Geringe Mitarbeitendenbindung: Betroffene Mitarbeitende kündigen oft. Das bedeutet Verlust von Talenten, fehlende Fachkräfte und hohe Recruitinkosten.

✋Geringere Arbeitsleistung und Qualität: Betroffene können sich nicht auf ihre Arbeit fokussieren. Dies wirkt sich negativ auf die Produktivität und Motivation aus.

✋ Rechtliche Konsequenzen: Unternehmen, die sexualisierte Gewalt nicht verhindern oder bekämpfen, müssen mit Klagen, Strafen oder Schadensersatzforderungen rechnen.

✋ Destruktive Kultur: ein respektloses und abwertendes Miteinander wirkt sich negativ auf die Gesundheit der Mitarbeitenden aus. Und führen zu einem schlechten Ruf des Unternehmen.

WAS MÜSSEN UNTERNEHMEN TUN?

Unternehmen und deren Führungsverantwortliche sind verpflichtet, sich proaktiv gegen sexualisierte Gewalt zu stellen.
Indem sie:

💪 eine sichere und respektvolle Arbeitsumgebung schaffen

💪 Gehaltvolle und unangemessene Verhaltensweisen nicht tolerieren

💪 Schulungen, Richtlinien, Verfahren und Schutzkonzepte implementieren

💪 eine offene Kultur der Wertschätzung schaffen, in der Betroffene sicher sind und Meldungen schnell sowie effektiv gehandhabt werden

💪 die Würde und Integrität aller Beteiligten respektieren

Und so nicht nur ihre Mitarbeitenden schützen und ihre Leistungsfreude steigern, sondern auch den Geschäftserfolg sichern.

© by Verena Arps-Roelle

 

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES

0800 546 546 5 und  www.antidiskriminierungsstelle.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

Mythos oder Wirklichkeit?

Mythos oder Wirklichkeit?

„Das sind doch Einzelfälle.“ „So schlimm kann es nicht sein, wenn Sie es erst nach mehreren Jahren melden.“ „Du hättest ja was sagen können…“ Ist das wirklich so?

ZEIT, MIT MYTHEN AUFZURÄUMEN

Sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz begegnen wir häufig. An Land, im Wasser und in der Luft.
Eigentlich sollten wir uns also mit dem Thema auskennen.
Eigentlich sollten wir wissen, was in Bezug auf sexualisierte Gewalt wahr ist und was falsch.
Stattdessen existieren zahlreiche Mythen, Vorurteile und Fake-News.

EINIGE MYTHEN

1️⃣ Sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz ist selten.
Falsch! Tatsächlich ist sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz weit verbreitet und tritt in jeder Arbeitsumgebung auf. Sie betrifft Menschen aller Branchen, Geschlechter und sexuellen Orientierungen.

2️⃣ Betroffene sexualisierter Gewalt haben sich provokativ verhalten.
Das ist falsch und gefährlich! Es ist niemals Schuld der Betroffenen, wenn sie sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Die Verantwortung liegt bei den Täter*innen. Es spielt keine Rolle, wie Betroffene gekleidet waren, wie sie sich verhalten haben oder welche Beziehung zur Täter*in besteht.

3️⃣ Sexualisierte Witze und Kommentare sind nicht schlimm.
Ein weiterer Mythos ist, dass anzügliche Bemerkungen oder obszöne Witze am Arbeitsplatz harmlos sind. Falsch, das ist kein Kavaliersdelikt! Sexualisierte Gewalt, auch in Form von sexuellen Anspielungen oder sexistischen Witzen, ist und bleibt Gewalt. Die das Wohlbefinden der Betroffenen beeinträchtigt und ihre Würde verletzt.

4️⃣ Betroffene sind selbst schuld, wenn sie sich nicht wehren oder erst nach Jahren melden.
Im Gegenteil! Unerwünschtes sexualiertes Verhalten ist und bleibt unerwünscht. Und zwar unabhängig davon, ob es ausdrücklich abgelehnt wird oder nicht. Doch dieser Mythos führt zudem dazu, dass Betroffene große Schwierigkeiten haben, einen Vorfall zeitnah oder überhaupt zu melden. Die – oftmals berechtigte – Angst vor negativen Konsequenzen wie Vergeltung, Verlust des Arbeitsplatzes, sozialer Isolation oder Rufschädigung ist riesig und verhindert eine zügige Reaktion. Und schützt so die Täter*innen.

WARUM IST DAS WICHTIG?

Jede*r hat das Recht, am Arbeitsplatz frei von sexualisierter Gewalt zu sein ❗️

✋ Doch Mythen verhindern es, Täter*innen zu identifizieren. Stattdessen fördern sie Dynamiken, die zu Gewalt führen.
✋ So bleiben Tatpersonen straffrei und Betroffene erfahren keine angemessene Unterstützung und Gerechtigkeit.
✋ Der Kreislauf aus Machtmissbrauch, Grenzverletzung und Scham geht weiter.

Indem wir falsche Annahmen erkennen und widerlegen, fördern wir ein besseres Verständnis für die Schwere des Problems, können Betroffenen angemessene Unterstützung bieten und sexualisierte Gewalt beenden.

Zeit also der Realität ins Auge zu blicken. Damit wir faktenbasiert, empathisch und konstruktiv #GemeinsamMehrBewegen 💪

© by Verena Arps-Roelle

 

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES

0800 546 546 5 und  www.antidiskriminierungsstelle.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

AGG §3 Abs. 4

AGG §3 Abs. 4

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist keine Ausnahme! Jede*r kann Täter*in sein. Und jede*r kann betroffen sein – von Sexismus, Belästigung und Gender Bias.

WAS BEDEUTET DAS?

Sexualisierte Gewalt (Sexismus, sexuelle Belästigung, Stereotypisierung) findet statt, wenn Personen

✋ Eigenschaften aufgrund des Genders zu- oder abgesprochen werden: „Frauen können dies nicht, Männer sind dafür nicht gemacht.“ „Die hat bestimmt ihre Tage.“ Der ist so eine Tunte.“

✋zu Sexualobjekten werden: „Mit Dir möchte ich noch ganz andere Sachen machen.“

✋ eine Reduzierung auf sexuelle Anziehung und normierte Attraktivität erfahren: „Du bist auch nur wegen Deiner Brüste hier!“

✋ geschlechtsbezogenes Machtgefälle demonstrieren: „Sie können meine Einladung natürlich ablehnen, ebenso wie ich Ihre Beförderung.“

✋ vielfältige Lebensentwürfe ignorieren: „Wahre Liebe gibt es nur zwischen Mann und Frau.“

✋ intersektionelle und interdependente Diskriminierung erleben: „Brasilianer sind immer so feurig!“

Sexualisierte Gewalt ist alltäglich, omnipräsent und omnipotent – in Büro und Öffentlichkeit, persönlichen Interaktionen, telefonisch und virtuell.
Und sie ist verboten: AGG § 3 Abs. 4 verbietet sexuelle Diskriminierung, Belästigung und Gewalt in jeder Ausprägung.

Doch an vielen Arbeitsplätzen fehlen wirkende präventive Maßnahmen, Beschwerdestrukturen, Konsequenzen und Umsetzung der gesetzlichen Schutzpflicht.

⚠️ Stattdessen werden Taten ermöglicht durch Ignoranz, Tolerieren, Machtstrukturen, Abhängigkeiten, Loyalitäten, etc.

⚠️ Dabei verstehen sexistisch motivierte Täter*innen Schweigen oft als Zustimmung. So werden nach und Grenzen erweitert. Bis zur Eskalation.

⚠️ Findet zudem eine Verharmlosung von Taten und Schuldumkehr statt, heisst es, dass der Übergriff ein vom Opfer falsch verstandenes Kompliment und eigentlich nur gut gemeint war.

Betroffene werden dann als überempfindlich, zickig oder psychisch krank dargestellt.

Und ja, sexualisierte Gewalt macht krank! 🚑

Sie vergiftet, demotiviert, ängstigt, traumatisiert, erzeugt massive psychische und physische Symptome.
Mit individuellen, gesellschaftlichen und unternehmerischen Folgen: Wer möchte in einem Unternehmen arbeiten, das Gewalt ignoriert, toleriert und dadurch zulässt?

WAS MÜSSEN UNTERNEHMEN TUN?

💪Weiterbildung aller Mitarbeitenden
💪Kompetenzerweiterung von Ansprechpersonen
💪Einführung von Schutzkonzepten und Code of Conduct
💪Transparente Prozesse für Prävention, Akutsituationen, Nachsorge
💪Verantwortungsübergabe an die Täter*innen
💪Schutz der Betroffenen
💪Rehabilitierungsmaßnahmen

WAS KÖNNEN BETROFFENE TUN?

🤲 Gefühle ernst nehmen
🤲 Mit Vertrauenspersonen sprechen
🤲 Stop zur Tatperson sagen
🤲 Gedächtnisprotokoll führen
🤲 interne und/oder externe Unterstützung einholen (bspw. Antidiskriminierungsstelle des Bundes)

© by Verena Arps-Roelle

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
08000 116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES

0800 546 546 5 und  www.antidiskriminierungsstelle.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner