1. Was empfindet Ihr beim Lesen?
2. Ist das schon sexualisierte Gewalt?
JA!
Sexualisierte Gewalttaten umfassen
1.
Übergriffige Handlungen
und Berührungen
2.
Anzügliche Bemerkungen
und Blicke
3.
Beleidigungen und
Demütigungen

Wann beginnt sexualisierte Gewalt?
Sexualisierte Gewalt findet statt, wenn Sexualität benutzt wird, um Gewalt auszuüben oder Macht zu demonstrieren. Dabei geht es nicht um aktives Ausleben von Sexualität, sondern um Grenzüberschreitungen mit Gewaltcharakter.
Das umfasst Sexismus, also die bewusste oder unbewusste Diskriminierung auf Basis des Geschlechts oder empfundener Geschlechtszugehörigkeit. Ebenso wie Stereotype, wenn sie vereinfachende, verallgemeinernde, ungerechtfertigte Urteile über Menschen treffen aufgrund der Geschlechtszuordnung oder -identität. Diese (Vor)Verurteilungen geschehen oft unbewusst und automatisiert durch die kognitive Zuordnung von Personen in Gruppen, denen Eigenschaften und/oder Verhaltensweisen zugeschrieben werden – positive wie negative.
Wo begegnet uns sexualisierte Gewalt?
Sexualisierte Gewalt kommt in allen soziokulturellen und strukturellen Milieus und Altersgruppen vor.
In Familien, in Vereinen, in Sport, in Agenturen, in Einrichtungen, in sozialen Netzwerken, in Werbung, in Medien, in Hochschulen, in Kindergärten, in Schulen, in Instituationen und auf der Arbeit.
Ein erhöhtes Risiko besteht für Menschen mit physischen, psychischen und kognitiven Einschränkungen sowie ausgeprägter sozialer und emotionaler Bedürftigkeit.

WANN BEGINNT
SEXUALISIERTE GEWALT
Sexualisierte Gewalt fängt deutlich früher an, als viele Menschen meinen.
Jede übergriffige und anzügliche Belästigung ist eine Form der sexualisierten Gewalt:
1.
Worte, Kommentare, Witze
2.
Anstarren, Beobachten
3.
Pfeifen, Johlen, Nachrufen
4.
Ungewollte Berührungen
5.
Explizite Inhalte, Texte, Bilder
6.
Zeigen sexueller Handlungen
Häufig kommt sexualisierte Gewalt in einer Form vor, die oft als normal empfunden wird – versteckt in Komplimenten und Witzen, im Vorbeigehen oder flüchtigen Begegnungen. Fast immer wird danach Victim Blaiming, -Bashing und Täter-Opfer-Umkehr betrieben. Es findet eine nachträgliche Verharmlosung und Rechtfertigung statt. Und die sich wehrenden Opfer werden als zu empfindlich, zickig oder hysterisch dargestellt.
WAS DU TUN KANNST

1. HINSEHEN
Informiere Dich und schreite gegen sexualisierte Gewalt ein. Aktiv zu werden ist die einzige richtige Lösung. Auch wenn Sorge dabei ist, Situationen falsch einzuschätzen oder sich ungefragt einzumischen. In diesem Fall gilt: lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig. Der Eigenschutz steht jedoch stets an erster Stelle.

2. ZUHÖREN
Erzählt Dir jemand von erlebter Gewalt, ist dies für diese Person häufig ein vertaruensvoller Schritt. Dann ist es wichtig gut zuzuhören, Glauben zu schenken, Mut zu machen, empathisch zu reagieren und fachliche Hilfe einzuholen.

3. HANDELN
Weise Tatpersonen auf ihr Verhalten hin und sage, dass sie aufhören sollen. Sprich andere Personen an: „Bitte helfen Sie mir, ich /diese Person dort wird belästigt“, protokolliere die Situation und melde sie: dem Netzwerk, Vorgesetzten, Ansprechpartner*innen, Sicherheitspersonal oder Polizei.

4. KOLLEKTIV AGIEREN
Als gesellschaftliches Kollektiv leiten wir strukturelle Transformationen ein, indem wir Themebn enttabuisieren, wahrnehmen und anerkennen. Um Diskurse für die Schaffung von gewaltfreien Kulturen zu führen. Für betroffenen- gerechte Justiz, Konsequenzen für Tatpersonen, ganzheitliche Schutzräume und Schutzkonzepte.