
Bis hier hin und nicht weiter!

Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz
War das nur ein doofer Spruch oder mehr? Bin ich zu empfindlich? Wie kann ich mich wehren, ohne als hysterisch abgestempelt zu werden? Was muss und darf ich als Mitarbeitende*r, Arbeitgebende*r und Führungskraft tun? Was, wenn ich unsicher bin, ob ich mich angemessen verhalte? Sexualisierte Gewalt ist allgegenwärtig und findet überall statt, wo Menschen aufeinandertreffen – auch am Arbeitsplatz. Sexismus, sexuelle Belästigung und Machtmissbrauch sind tief verwurzelt und oft schwer zu erkennen und noch schwerer zu beseitigen.
Wirir wollen das ändern. In diesem Buch zeigen w, wie Ihr in drei Schritten eine Kultur frei von sexualisierter Gewalt schafft – als Mitarbeitende*r, Kolleg*in, Führungskraft oder Arbeitgebende*r. „Bis hier und nicht weiter“ bietet wertvolle Einblicke in die komplexe Thematik und erweitert Euer Wissen über rechtliche, unternehmerische und gesellschaftliche Aspekte. Es rüstet Euch mit praxisnahen Methoden für klare Grenzsetzungen aus und zeigt, wie Ihr Eure Stärken als Persönlichkeiten und Unternehmen präventiv und erkennen und noch schwerer zu beseitigen. intervenierend nutzt, um ein sicheres und respektvolles Umfeld zu schaffen.
Manchmal muss mensch ein Kaktus sein: Erfahrt, wie Ihr Eure Stacheln einsetzt, damit Ihr sexualisierte Gewalt erkennt, benennt und beendet!
Du findest unser Buch als Print-Ausgabe oder eBook in allen gängigen Buchhandlungen und Onlineshops – zum Kaufen und Verschenken.
Das Wichtigste in Kürze
Was können Unternehmen tun?
Bewusstsein und Sensibilisierung
Sensibilisierung für sexualisierte Gewalt, Tatmuster und Tabus diesbezüglich.
Aktive Auseinandersetzung mit sexualisierten Gewalttaten in allen gesellschaftlichen Bereichen, auch am Arbeitsplatz und in Unternehmen.
Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen zum Thema sexualisierte Gewalt für alle Mitarbeitenden aller Ebenen.
Proaktiver Schutz und Prävention
Sicherstellen, dass jede Person (Arbeitnehmende, Kund*innen, Dienstleistende) vor sexualisierten Gewalttaten geschützt wird.
Entwicklung und Implementierung umfassender Schutz‑, Interventions- und Rehabilitationskonzepte.
Integration präventiver Maßnahmen in die Organisationskultur.
Gestaltung von Arbeitsplätzen, die psychische und physische Sicherheit gewährleisten, durch organisatorischen und architektonisches Schutz.
Verantwortung der Führungskräfte
Führungsverantwortliche als Vorbilder, die sich aktiv gegen sexualisierte Gewalt aussprechen.
Regelmäßige Schulungen, um Anzeichen von sexualisierter Gewalt zu erkennen und angemessen zu reagieren.
Schaffung einer Null-Toleranz-Kultur
Etablierung transparenter Kommunikation in Unternehmen und Organisationen.
Umsetzung einer Null-Toleranz-Politik gegenüber sexualisierter Gewalt.
Förderung von Selbstwirksamkeit und Zivilcourage innerhalb der Organisationen.
Unterstützung der Betroffenen
Bereitstellung schützender Maßnahmen und sensibler, empathischer Unterstützung für alle Betetiligten.
Sicherstellen, dass Beschwerdestrukturen einfach zugänglich und vertrauenswürdig sind.
Einrichtung von „Safe Spaces“ innerhalb der Organisationen.
Externe Beratungs- und Unterstützungsangebote
Bereitstellung externer, unabhängiger Beratungsstellen.
Förderung von Netzwerken und Partner*innenschaften mit spezialisierten Organisationen.
Zusammenarbeit mit externen Beratungssetllen, wie der „Antidiskriminierungsstelle des Bundes“ unter 0800 546 5465 & www.antidiskriminierungsstelle.de
Konsequente Sanktionen und rechtliche Unterstützung
Täter*innen konsequent konfrontieren und angemessene Sanktionen verhängen.
Sicherstellung betroffenenorientierter Verfahren und sensibler Justiz.
Bereitstellung von rechtlicher Beratung und Unterstützung.
Stärkung der Gemeinschaft und Förderung von Inklusion
Förderung einer solidarischen Gemeinschaftskultur, in der Mitarbeitende sich gegenseitig als Allies unterstützen.
Initiierung von Peer-Support-Gruppen für den Austausch und die Stärkung Betroffener.
Förderung einer inklusiven Unternehmenskultur, die Diversität wertschätzt und Diskriminierung ablehnt.
Kontinuierliche Überprüfung und Verbesserung
Regelmäßige Evaluierung der Maßnahmen und Strukturen zur Verbesserung der Wirksamkeit.
Durchführung anonymer Mitarbeitendenbefragungen zur Erfassung des Ausmaßes von sexualisierter Gewalt, Identifizierung von Schwachstellen und Herausstellen von Ressourcen.
Was können betroffene tun?
Reden und Unterstützung suchen
Über das Erlebte sprechen: Mit vertrauten Personen reden, die bereit sind, empathisch zuzuhören.
Beratungsstellen kontaktieren
- „Antidiskriminierungsstelle des Bundes“ unter 0800 546 5465 & www.antidiskriminierungsstelle.de
- „Weißer Ring“unter 116 006 & www.weisser-ring.de
- „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ unter 116 016 & www.hilfetelefon.de
- „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ unter 0800 123 990 0 & http://www.maennerhilfetelefon.de
Loswerden der eigenen Gedanken und Gefühle: Das Erlebte verbalisieren und die eigenen Emotionen ausdrücken – das geht auch durch Selbstgespräche.
Schutz vor Spätfolgen: Das Reden ohne Erwartung eines Rats kann helfen, psychische Spätfolgen zu vermeiden.
Sich der eigenen Unschuld bewusst werden
Verantwortung der Täter*innen erkennen: Sich klar machen, dass die Täter*innen in vollem Umfang für ihr unangemessenes oder übergriffiges Verhalten verantwortlich sind.
Keine Schuldzuweisungen an sich selbst: Betroffene tragen keine Schuld an dem Erlebten!
Eigene Gefühle und Wahrnehmung ernst nehmen
Ernstnehmen der eigenen Wahrnehmung: Die eigenen Gefühle und Eindrücke nicht kleinreden, sondern ihnen Raum geben und sie respektieren.
Ansprechen der Täter*innen: Der belästigenden Person direkt sagen, dass ihr Verhalten als belästigend, diskriminierend oder abwertend empfunden wird.
Klarheit und Grenzsetzung
Deutlich machen, was nicht erwünscht ist: Klare und unmissverständliche Aussagen treffen, dass das Verhalten der Täter*in nicht gewünscht ist.