Die “Viktimisierungsstudie Sachsen” des Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und der Hochschule Merseburg wirft ein weiteres Schlaglicht auf die weite Verbreitung von Gewalt in unserer Gesellschaft.

DIE KERNAUSSAGEN

🚫Sexuelle Belästigung
“Nahezu alle Befragten haben in ihrem Leben sexuelle Belästigung erlebt.
9 von 10 Frauen haben bereits mehrfach Hinterherpfeifen, aufdringliche Blicke, als unangemessen empfundene Sprüche und Ähnliches erlebt.”

💔Sexualisierte Gewalt
“Sexualisierte Gewalt” in Form von Zwang zu sexuellen Handlungen erlebten 30% der Studienteilnehmerinnen; den Versuch, sie zu sexuellen Handlungen zu zwingen, 51%. Die Täter waren fast ausschließlich Männer, der Tatort meist das eigene Wohnumfeld.”

🏠 Häusliche Gewalt
“45% der Befragten erfuhren häusliche Gewalt auf psychischer Ebene und 35% auf körperlicher Ebene. Die Mehrheit der Betroffenen war zur Tatzeit minderjährig.”

🚨 Partnerschaftsgewalt
“Partnerschaftsgewalt nimmt verschiedene Formen an, psychische Gewalt steht oft am Anfang der Gewalteskalation und begleitet körperliche und sexuelle Übergriffe. Etwa jede dritte Befragte hat partnerschaftlich körperliche und/oder sexuelle Übergriffe erfahren. Wenn Kinder in der Beziehung vorhanden sind, richtet sich in 50% der Fälle Gewalt auch gegen sie.”

🔎 Stalking
“40% der Studienteilnehmerinnen haben Erfahrung mit Stalking. In der Hälfte der Fälle war der Stalker der aktuelle oder ehemalige Partner.”

😰 Furcht vor Kriminalität
“Kriminalitätsfurcht ist unter anderem von eigener Betroffenheit beeinflusst. Diejenigen, die durch bestimmte Delikte viktimisiert wurden, schätzen die soziale und personale Bedrohung durch diese Delikte als höher ein. Zwei Drittel der Befragten verzichten auf bestimmte Aktivitäten aus Sorge um ihre Sicherheit.”

❤️‍🩹 Unterstützungsannahme
“Nur knapp ein Drittel der von Gewalt Betroffenen nimmt professionelle Hilfe in Anspruch. Hauptgründe gegen Hilfegesuche sind Scham und die Sorge, dass das Erlebte nicht geglaubt werde.”

⚖️ Anzeigenerstattung
“Die Anzeigequote liegt je nach Tat zwischen 4% und 13%. Hauptgründe für eine Anzeige sind der Wunsch, die Gewalt zu beenden und den*die Täter*in zu bestrafen. Demgegenüber zeigen Betroffene hauptsächlich wegen Scham sowie der Befürchtung, die Anzeige bewirke nichts, nicht an.”

Diese Zahlen verstärken meine Haltung, dass ein gesellschaftlicher Wandel kein KANN ist, sondern ein MUSS.

© by Verena Arps-Roelle

 

HILFEPORTALE

Bist Du selber betroffen von sexualisierter Gewalt? Kennst Du jemanden, der von sexualisierter Gewalt betroffen ist? Oder befürchtest Du, selber gewalttätig zu sein oder zu werden?

Dann findest Du hier kompetente, anonyme und kostenfreie Beratung:

HILFETELEFON
116 016 und www.hilfetelefon.de

HILFETELEFON GEWALT AN MÄNNERN
0800 123 990 0 und www.maennerhilfetelefon.de

ANTIDISKRIMINIERUNGSSTELLE DES BUNDES

0800 546 546 5 und  www.antidiskriminierungsstelle.de

TATGENEIGTE PERSONEN
www.kein-taeter-werden.de

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